Anthroposophie        =           Dreigliederung

Impuls - Reaktion - Inkarnation   1919 - 1969 - 2019    Geschichte - Quellen - Material


Erster Teil
1. Kindheit und Schulzeit


  Mein Vater, Sohn eines Dorfschullehrers im südbadischen Markgräflerland, war, nachdem er in Basel eine kaufmännische Lehre absolviert hatte, gegen Ende der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts berufstätig geworden in der Schwarzwälder Uhrenindustrie. Meine Mutter, der nordbadischen Bauernbevölkerung entstammend, war in Durlach bei Karlsruhe aufgewachsen und hatte meinen Vater während seines dort geleisteten Militärdienstes kennengelernt. Als der mittlere ihrer drei Söhne am 17. Juli 1899 in Schwenningen geboren, erwachte ich aus den noch mehr oder weniger traumhaften Erlebnissen meiner frühesten Kindheit, als im Jahre 1903 meine Eltern nach Villingen übersiedelten, wo mein Vater damals eine eigene Uhrenfabrik erwarb. Dort besuchte ich die Volksschule, und mein Horizont erweiterte sich während dieser Zeit nicht nur räumlich über den landschaftlichen Umkreis dieses Städtchens, sondern auch zeitlich einigermaßen über das geschichtliche Milieu, in welches es eingebettet war. Villingen, an der Brigach, dem einen der beiden Quellflüsse der Donau, gelegen, war damals noch zum größten Teil in seine Stadtmauern eingeschlossen, von deren Tortürmen sich noch drei erhalten hatten. Es besaß ein altes, gotisches Münster, das in eben jenen Jahren renoviert wurde, und ein ebensolches Rathaus. In denselben Jahren wurde gerade auf dem Platz vor unserem Wohnhaus ein Denkmal seines Gründers Berthold von Zähringen errichtet, - ein Festspiel, das aus irgendeinem Anlaß damals in einem Gasthaussaal aufgeführt wurde und mich tief ergriff, erinnerte an die heldenhafte Verteidigung der Stadt gegen die Schweden im 30jährigen Krieg, - im Jahre 1904, (S14) als ich eben in die erste Schulklasse ging, wurde zum 100. Todestag Schillers ein Gedenkstein für den Dichter errichtet unter feierlicher Beteiligung der Schuljugend. Zu solchen "historischen" Ereignissen, die mir in Erinnerung geblieben sind, gehörten ferner noch eine große industrielle Landesausstellung, bei der ich erstmals einen großen Luftballon aufsteigen sah, und bei der mein Vater für die guten Leistungen seiner Fabrik von Großherzog Friedrich mit einer silbernen Medaille ausgezeichnet wurde, schließlich der bald darauf erfolgte Tod des greisen Landesfürsten. So lag über dem Leben, in das wir dort hineinwuchsen, noch eine gewisse Romantik. Aber auch die moderne industrielle Wirtschaft ragte schon herein, - nicht nur dadurch, daß unsere Wohnung im Fabrikgebäude sich befand, und wir Buben dadurch in den mannigfaltigsten Kontakt mit den Arbeitern, mit dem Betrieb in den Maschinensälen und Schreinerwerkstätten kamen, sondern auch in der Weise, daß wir die Sorgen des Vaters zu spüren bekamen, die ihm durch die Auseinandersetzungen mit den Arbeitern, durch Konjunkturschwankungen usw. erwuchsen. Eine plötzlich eintretende Absatzkrise im Uhren-Export nach England, für den die Fabrik zum großen Teil arbeitete, führte 1909 zu ihrem Konkurs.

  In der schweizerischen Uhrenindustrie fand mein Vater einen neuen Posten als Direktor einer von einer Aktiengesellschaft betriebenen Uhrenfabrik in Angenstein bei Aesch im Kanton Baselland, - und so übersiedelte die Familie im Sommer jenes Jahres in die Schweiz. Das Direktionsgebäude, in das wir einzogen - es steht heute noch -, lag, in einiger Entfernung von der Fabrik, an der Straße, die von Basel in den Jura führt, gerade in der Klus, zu der sich das Tal der Birs dort verengt. Vis-à-vis, auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses, der sich dazwischen tief unten durch die Klus zwingt, erhebt sich auf einem hohen Felsen die Burg Angenstein, teilweise verfallen, aber noch bewohnt. Unter ihr führt ein Eisenbahntunnel der Bahnstrecke Basel - Delemont durch den Felsen. Eine alte, hochgewölbte Steinbrücke verbindet nebenan die beiden Flußufer.

  Wir waren damit von einer zwar kleinstädtischen, aber immerhin städtischen Umgebung in eine ländliche versetzt; denn Angenstein (S15) liegt zwischen zwei Dörfern: dem bernischen Duggingen, zu dem es politisch gehört, und dem näheren basellandschaftlichen Aesch. Das Tal, das von dort in großem Bogen sich nach Duggingen wendet, auf beiden Seiten von Bergen eingefaßt, welche steile Flühe von Kalkfelsen krönen, war damals noch ein stiller Winkel. Der Verkehr auf der Straße war noch sehr mäßig; das Zeitalter des Autos war erst im Anbrechen begriffen. So lebten wir jetzt ganz in der Natur. Unzählige Male wurden die Wiesen und Wälder des Tales durchstreift, die Höhen erstiegen, die Felsen erklettert, - im Sommer bot die Birs reichlich Gelegenheit zum Baden und Schwimmen. Zahlreiche Obstbäume und ein großer Gemüsegarten, die mit zum Direktionsgebäude gehörten, verschafften uns Gelegenheit zu mannigfaltiger Gartenarbeit und herbstlicher Obsternte. Ein zauberhafter Anblick war es, wenn man im Blick vom Balkon auf der Hinterseite des Hauses in klaren Vollmondnächten die in hellstem Mondlicht hochaufragende Schloßruine vor sich hatte, unten in der Tiefe das lautlos dahingleitende Wasser der Birs. In späteren Schuljahren hat uns Knaben diese herrliche Naturumgebung zu mancher künstlerischer Wiedergabe in malerischer oder dichterischer Form angeregt.

  Für mich fiel die Übersiedlung fast genau zusammen mit dem Übertritt von der Volks- in die Mittelschule, als welche unsere Eltern für uns das humanistische Gymnasium in Basel bestimmten. Und so habe ich in der Folge denn alle acht Klassen desselben bis zum Abitur durchlaufen.

  Basel, damals an Einwohnerzahl noch kaum halb so groß wie heute, war noch eine ausgesprochen aristokratische Stadt. An Industrie beherbergte sie fast nur die ältere Seiden- und die neuere chemische Industrie, deren ersterer sie wohl in der Hauptsache den damaligen Reichtum verdankte, der sie schon vor andern Schweizer Städten auszeichnete. Im übrigen drückte ihr den Stempel vor allem die Universität auf, die älteste und lange Zeit die einzige der Schweiz, die im 15. Jahrhundert in Auswirkung des damals in den Mauern der Stadt abgehaltenen Reformkonzils begründet worden war. Hier wirkte im Beginn des 16. Jahrhunderts der "Fürst der Humanisten", Erasmus von Rotterdam, und er veröffentlichte die erste (S16) Ausgabe des griechischen Urtextes des Neuen Testamentes, der Humanist und Theologe Oekolampad führte hier die kirchliche Reformation durch, hier wirkte als Maler Hans Holbein, - als Arzt und Naturforscher, wenn auch nur für kurze Zeit auf seiner ruhelosen Lebenswanderfahrt, der große Paracelsus. Der Humanismus beziehungsweise das Studium des klassischen Altertums, seiner Sprachen und Literaturen, erfreute sich hier auch weiterhin besonderer Pflege und prägte das Geistesleben der Stadt. Noch so berühmte Universitätslehrer des 19. Jahrhunderts wie J.J.Bachofen, Jakob Burckhardt und Friedrich Nietzsche vertraten in der einen oder andern Art dieses Fach. Die älteren unt unseren Lehrern am Gymnasium waren noch Schüler der beiden letztgenannten gewesen, und ein Hauch dieser Geistigkeit war noch zu meiner Zeit mindestens in den Oberklassen der Schule zu verspüren; diese hatten ursprünglich einmal zur philosophischen Fakultat der Universität gehört, woher sich noch der Brauch erhalten hatte, daß in einzelnen Fächern Universitätsprofessoren den Unterricht erteilten, und den Schülern das Recht zustand, sich in Studentenvereinigungen zusammenzuschließen. Neben der Wissenschaft wurde auch der Kunst, sowohl auf dem Gebiete der Malerei wie der Musik, intensive Pflege zuteil. Die Kunst Böcklins lebte zwar nurmehr in Epigonen fort. Dafür hatte sich eine jüngere Basler Malerschule herangebildet. Dem Musikleben verliehen zwei der bedeutendsten damaligen Schweizer Musiker sein Profil: der Komponist Hans Huber als Leiter des Konservatoriums und der Dirigent und Komponist Hermann Suter, unter dessen Leitung die Symphoniekonzerte und die Oratorienaufführungen im Basler Münster zu hohem Ansehen gelangten.

  So wuchsen wir während unserer Basler Schulzeit bald in eine reiche, weite Welt des Geistes und der Kultur hinein, wie dies an den Orten unserer Schwarzwälder Heimat nicht möglich gewesen wäre. Was mich betrifft, so war ich kein in intellektueller Hinsicht früherwachtes Kind. Bücher zu lesen, lag mir nicht; ich ließ mir lieber von meinem älteren Bruder, der das mit Leidenschaft tat, die Geschichten von Lederstrumpf oder die Romane von Karl May erzählen. Ich hatte mehr das Bedürfnis, mich mit der Hand zu (S17) betätigen. So war ich lange Zeit ein eifriger Zeichner und Maler; leider verstanden meine Eltern nicht, mir außer gedruckten Bildvorlagen, die abzuzeichnen oder zu kolorieren waren, andere, bessere Anregungen für meine malerische Betätigung zu geben. Eine Zeitlang veranlaßte mich der Eisenbahnbetrieb, der durch unsere täglichen Bahnfahrten nach Basel zu einem Teil unserer Umwelt geworden war, Lokomotiven und andere technische Fahrzeuge - natürlich nur auf dem Papier - in immer wieder neuen Formen und Kombinationen ihrer Bestandteile zu konstruieren. Bald aber drängte sich immer entschiedener an die erste Stelle aller meiner Interessen dasjenige an der Musik. Schon in Villingen hatte ich allerersten Unterricht in Klavier- und Violinspiel bekommen, in Basel setzte sich dies fort, bald fing ich an, allerlei zu komponieren, und mit dem Übergang in die obere Abteilung des Gymnasiums erfolgte zugleich auch der Eintritt ins Konservatorium zur Ausbildung in Klavier und musikalischer Formenlehre; denn Dirigent und Komponist zu werden, war inzwischen das bestimmte Ziel meines Lebens geworden. Eine mächtige Förderung hatten meine musikalischen Interessen und Bestrebungen durch folgenden Umstand erfahren: Es bestand der Brauch, den Frauenstimmen des Basler Gesangvereins, der regelmäßig die klassischen Oratorien aufführte, diejenigen der 3-4 besten Sänger unter den noch vor dem Stimmbruch stehenden Schülern des Gymnasiums hinzuzufügen. Bald gehörte auch ich zu diesen, und so konnte ich durch mehrere Jahre die Einstudierung und Aufführung der Standardwerke der Oratorienmusik unter der Leitung Hermann Suters mitmachen. Ich verdanke diesen Veranstaltungen viele unauslöschliche, tief ergreifende und zugleich hochbeglückende musikalische Erlebnisse. Im Mittelpunkt meiner Verehrung musikalischer Heroen stand der Genius Beethovens. Schon früh begann ich seine Sonaten zu spielen, sein Leben und seine Symphonien zu studieren, und die letzteren gar im Konzert zu hören, waren Höhepunkte meines Glücks. Ein großes Erlebnis bedeutete mir auch die Persönlichkeit Hermann Suters. An ihm wurde mir erstmals die unmittelbare Erfahrung dessen zuteil, was Genialität ist.

  Um wieviel mehr als selbst der interessanteste Unterrichtsstoff die (S18) menschliche Persönlichkeit erzieherische Bedeutung für den heranwachsenden und sich heranbildenden jungen Menschen erlangen kann, das erfuhr ich aber am intensivsten an einem Lehrer unseres Gymnasiums. Zwar hatten wir eine Reihe von vortrefflichen und originellen Lehrern, an die ich noch jetzt gern und mit Dankbarkeit zurückdenke. Die stärkste Wirkung ging aber von jenem aus, dessen Unterricht - in Latein - wir nur ein Jahr genießen durften, - weil nämlich die Schulleitung ihm den Unterricht schließlich nurmehr in dieser einen Jahrgangsstufe bewilligte. Und vielleicht wäre in der Tat ein zweites Jahr seines Unterrichts für manche Schüler ein zu starke Zumutung gewesen. Dieser Lehrer besaß nämlich eine geradezu vulkanisch explosives Temperament, um dessen Bezähmung und Berherrschung er selbst damals - da er schon ein alter Mann war - noch täglich zu kämpfen hatte. Als Junggeselle lebte er ausschließlich seiner Unterrichtstätigkeit und verzehrte sich förmlich in dem Bestreben, die besten Lehrmittel und Lehrmethoden zu entwickeln. Seine Lebensweise war eine streng spartanische, ja asketische, von ehernen Grundsätzen und durch genaueste Ordnung geregelt. Der ungeheure Kampf, in dem er mit seiner feurigen Natur lag, und die kompromißlose Art, wie er sich für seine pädagogischen Ideen und Ideale einsetzte, hatten ihn nicht nur gegenüber seiner Kollegenschaft vereinsamen, sondern auch zu einer tragisch-kauzigen Figur werden lassen. Dennoch, sofern man sich nicht einfach über ihn lustig machte, sondern ihm die Verehrung, die Liebe entgegenbrachte, zu der sein zerfurchtes Antlitz herausforderte, ging eine ungeheure, moralisch aktivierende und stählende Wirkung von ihm aus, die eben in dem Alter der Pubertät, in dem wir seinen Unterricht genossen, und in dem gerade Knaben in Formlosigkeit und Trägheit zu versinken in Gefahr sind, als höchst wohltätig erlebt werden konnte. Obwohl in seiner Unterrichtsgestaltung strenge, fast militärische Zucht waltete und er uns mit großer Begeisterung die strategischen Planungen von Cäsars gallischem Krieg, den wir bei ihm lasen, erklärte, aber auch von ähnlichen Feldzugsplanungen anderer großer Kriegshelden erzählte, war er seelisch doch zugleich so weich und zart, daß er, als bald darnach der Erste Weltkrieg ausbrach und seine Schrecken, zwar nicht im eigenen (S19) Lande, aber in nächster Nachbarschaft Wirklichkeit wurden, an ihm seelisch zerbrach und eines Tages - so wurde mir später berichtet - auch physisch auf der Straße tödlich zusammenbrach.

  Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs fand auch das bisherige Leben unserer Familie ein Ende. Obwohl besonders uns Knaben, aber in gewissem Grad auch unsern Eltern die Schweiz zur zweiten Heimat geworden war, wurde mein Vater von der Kriegsbegeisterung, die das deutsche Volk damals erfaßte, so mitgerissen, daß er sich freiwillig zum Kriegsdienst meldete, in der Meinung, auf Weihnachten wieder zu Hause sein zu können. Aus diesen vermuteten paar Monaten wurden dann 4 1/2 Jahre. Die Folge davon war, daß ihm nach einiger Zeit seine Stellung gekündigt wurde, was für uns zunächst den Verlust unserer Wohnung bedeutete. Da er außerdem von seinem bescheidenen Gehalt nichts erspart hatte, sondern alles für den Unterhalt der Familie und die Ausbildung seiner Söhne ausgegeben hatte, standen wir nach kurzer Zeit materiell vor dem Nichts und unsere ganze weitere Ausbildung schien in Frage gestellt. Wir übersiedelten nach Basel in eine äußerst bescheidene Wohnung und meine Mutter suchte und fand eine Anstellung in einem Büro. Als sie in einer Stimmung der Verzweiflung unsere Lage dem Rektor des Gymnasiums zur Kenntnis brachte, unternahmen er und unsere Lehrer unverzüglich in rührendster Weise alles, was in ihren Möglichkeiten stand, um uns die notwendige Hilfe zukommen zu lassen. Meinem älteren Bruder und mir wurden Schüler für Nachhilfeunterricht vermittelt, meine musikalische Ausbildung am Konservatorium durfte ich unentgeltlich weiter fortsetzen, aus dem Bekanntenkreis unserer Lehrer kam uns regelmäßig finanzielle Unterstützung zu. Ein Jahr später bestand mein älterer Bruder, im darauffolgenden Jahr auch ich die Maturitätprüfung mit der besten Zeugnisnote. Kurze Zeit darauf erreichten ihn und - in entsprechendem Abstand - auch mich die Stellungsbefehle zum deutschen Kriegsdienst.

  Aber auch abgesehen von diesem persönlichen und äußeren Hineingerissenwerden in das Kriegsgeschehen lebte ich dieses innerlich von Anfang an aufs intensivste mit. In meinem Tagebuch jener Zeit, das ich noch besitze, zeichnete ich wenigstens in den zwei ersten (S20) Kriegsjahren fast von Tag zu Tag alle politischen und militärischen Ereignisse, unter reichlicher Verwendung von Zeitungsausschnitten, auf. Schon die vorangehenden Balkankriege, in vollem Maß aber der Weltkrieg erweckten mich zur wachen inneren Teilnahmeam geschichtlichen Weltgeschehen. Aber auch sonst hatten sich seit meiner Pubertätszeit zu den musikalischen immer stärker literarische und geschichtliche Interessen hinzugesellt. Ich begann damals viel zu lesen. Historische Romane wie Scheffels "Ekkehard" und vor allem Dahns "Kampf um Rom" beeindruckten mich mächtig. Kurz vor Kriegsbeginn hielt ich in der Schule einen ganzstündigen Vortrag über Aufstieg und Untergang Roms, in welchem ich, ohne Anlehnung an eine literarische Darstellung, den Untergang der antiken Welt und den Aufstieg des Christentums als die größte Umwälzung der Weltgeschichte schilderte.

  Abschließend sei noch Folgendes erwähnt: Seit dem Sommer 1913 begann sich auf dem Hügel oberhalb Dornachs, woran wir auf unserer Fahrt nach Basel täglich vorbeikamen, ein seltsames Bauwerk zu erheben: der Johannesbau - so wurde er damals genannt - der Anthroposophen. Auf Spaziergängen, die wir Knaben an dem riesigen Bauplatz vorbei dort unternahmen, konnten wir nur die Köpfe über die Tatsache schütteln, daß in unserem 20. Jahrhundert mitten in unserem christlichen Europa von einer heidnischen Sekte - so hatte man uns gesagt - ein solcher Tempel errichtet werde. Im übrigen ließen wir die Sache auf sich beruhen. Wenige Jahre später sollte sich mir allerdings ein ganz anderes Bild von der Sache bieten und eine ganz andere Beziehung zur ihr erschließen. In der weiteren Entwicklung derselben dämmerte mir eine Ahnung auf, es könne ein tief verborgener Plan darin gewaltet haben, daß das Schicksal mit unserer Familie mich gerade zu dieser Zeit in diese Gegend versetzt hatte.


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