Am 6.1.: Weihnacht in der
Russisch-orthodoxen Kirche.
Dazu ein Lied, 4/4 Takt, dann epische 3/2:
"S L A W A -
Hier kommt der König der Ehren!
Rette von Unheil und von dem Bösen das rechtgläubige Rußland".
Zwillingstonart H-Moll,Sinnbild für den Zwiespalt, in dem sich die russischen Menschen befinden, und der in Zukunft wohl weiter walten wird.
Parsifal von Richard Wagner - eine Miniatur und erster Versuch, Fortsetzung folgt
Ein Friedenslied von Übersee - und globalen Problemen:
Josef Kotliar
jiddischer Dichter, geboren 1908 in Berditschew, damals Wolhynisches Gouvernement des Russischen Reiches, heute Oblast (Provinz) Shitomir, Ukraine. Nach den Revolutionen 1917 lebte er in Charkiw (Ukraine). Er studierte dort an einer Pädagogischen "Technikum" und dann am jüdischen Zweig des Charkiwer Lehrerinstituts. Ende der 20er Jahre arbeitete er in der Redaktion der jüdischen Zeitungen "Saj Grejt" und "Junge Garde". Erste Gedichte veröffentlichte er Mitte der 20er Jahre in der Berditschewer Zeitung "Di woch". Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte er in Vilnius, wo er 1962 starb. Sein erster Gedichtband erschien 1930 in Charkow: "Lichtik gebojrn" (Helle Geburt), der letzte 1948 in Moskau: "Ojsgelejste erd", Befreite Erde.
Ich kann nicht Russisch, aber ich kann mich einfühlen in die Tragik, die in dem derzeitigen Bruderkrieg liegt:
Bei Emil Bocks "Beiträgen..." finden sich viele Hinweise auf die Verbundenheit des jüdischen und des deutschen Volkes über die Jahrhunderte hinweg. Auch das jiddische Schicksal ist wie das der Urchristen gekennzeichnet durch Verfolgung und Marterung.
Wer sind heute die Urchristen und welche Kulturströmung läuft Gefahr, stigmatisiert zu werden wie die jiddische Kultur?
Michail Gorbatschows Abschiedslied, das er in einem Interview rezitierte - ARD-Sendung am 31.8.22
Mit Kreide am Eingang zum Tempelhofer Feld in Berlin steht auf der Straße geschrieben:
"Triff Dich mit Dir selbst"
Das erinnert an das alte Tempelmotto: "Erkenne Dich selbst". Und das auf einem "Tempelhofer Feld"!
Es scheint, als ob dieses Motiv nun vom Kopf in die Glieder gefahren ist. "Sei mutig" steht noch dabei.
Mut gehört dazu bei der Selbsterkenntnis, schließlich konfrontiert man sich mit Tod und Teufel, da keiner in der Regel ein Engel ist. Daß die Corona-Krise dieses Motto auf der Willensebene zeitigt, ist doch wohl auch ein - positives - Zeichen der Zeit!